HONIG

Sieben Fakten, die Honig zum Geheimtipp machen

Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren: Es sind die bis zu 180 verschiedenen Inhaltsstoffe, die den Honig zu einer wahren Wunderwaffe machen. So hilft Honig nicht nur bei trockener und juckender Kopfhaut. Auch bei Halsschmerzen und für die Wundheilung hat sich das flüssige Gold bewährt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Naturprodukt cremig oder klar ist. Sieben Gründe, warum man ein Glas zu Hause haben sollte.

Wer unter einer trockenen Kopfhaut mit Juckreiz und Schuppen leidet, kann mit einer Honigkur die gereizten Stellen beruhigen, denn der Honig hilft, Feuchtigkeit zu speichern. Zudem habe Honig auch einen rückfettenden Effekt, der besonders bei trockener Haut Linderung verschaffen kann, erklärt Dr. Wolfgang Klee, Hautarzt und Mitglied im Berufsverband Deutscher Dermatologen. Für die Haarkur nimmt man zwei Esslöffel Honig und einen Esslöffel Haarspülung. Das Ganze vermischt man zu einer glatten Masse und massiert diese in das angefeuchtete Haar ein. Die Einwirkzeit sollte etwa 15 bis 20 Minuten betragen. Danach wäscht man die Mischung mit einem milden Shampoo wieder aus. Das Haar wird weich und die Kopfhaut entspannt sich. Aber Vorsicht: Man sollte auf jeden Fall ein Handtuch um die Schultern legen, denn der Honig kann verlaufen und anfangen zu tropfen. Dann wird es schnell eine klebrige Angelegenheit.

Honigkur über Nacht einziehen lassen

Da der Honig zudem das Enzym Glucose-Oxidase enthält, das desinfizierend wirkt und zu kleinen Mengen Wasserstoffperoxid umgewandelt wird, schwören viele Frauen darauf, die Honigkur über Nacht im Haar zu lassen. Sie möchten sich die aufhellende Wirkung zunutze zu machen, denn Wasserstoffperoxid wird auch bei Blondierungen eingesetzt. Allerdings ist der Anteil im Honig wesentlich geringer und der Effekt daher nicht so schnell sichtbar.

Pflege bei spröden Lippen

Auch bei rissigen Lippen hat sich Honig vielfach bewährt: "Durch den Verschlusseffekt des Honigs wird weniger Fett über die Haut abgegeben und mehr Feuchtigkeit gespeichert. Die Lippen regenerieren sich wieder", erklärt Klee. Auch anderen trockenen Hautstellen, wie beispielsweise den Ellenbogen, kann mit etwas Honig wieder Feuchtigkeit zurückgegeben werden. Dazu trägt man eine kleine Menge auf die betroffene Fläche auf, lässt das Ganze einwirken, spült es anschließend vorsichtig ab und cremt die Haut zum Schluss mit einer milden Lotion ein.

Schnelle Hilfe bei leichten Verbrennungen und kleinen Schnitten

Da Honig die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, eignet er sich auch für die Wundbehandlung. Wer sich am Backofen verbrannt hat oder sich eine kleine Schürf- oder Schnittwunde zuzieht, sorgt mit etwas Honig für eine rasche Heilung. Dabei ist es egal, welche Honigsorte man wählt: "Honig hat per se eine desinfizierende Wirkung und entzieht durch den hohen Zuckergehalt, der hilft, die Wundnässe aufzunehmen, den Bakterien den Nährboden. Das schützt vor Entzündungen."  Kleine Verletzungen, die man sich im Haushalt zuzieht, kann man problemlos mit Honig behandeln, wie der Dermatologe weiß. Bei Schürfwunden könne man sogar eine Kompresse auflegen. "Wichtig ist, dass Verband und Wasser keimfrei sind. Am besten nimmt man Wasser, welches zuvor aufgekocht wurde", rät Klee. Nachdem es abgekühlt ist, gibt man etwas Honig auf die Wunde, befeuchtet den Verband und deckt die Verletzung ab. Dann lässt man das Ganze einwirken.

Zudem kann auch die Narbenbildung positiv beeinflusst werden: "Durch den Verschlusseffekt des Honigs wird die Wunde nicht nur geschützt, sondern auch feucht gehalten. Beide Punkte unterstützen die Heilung und minimieren so das Risiko von unschönen Narben."

Kein Honig bei größeren Wunden

Vorsicht geboten sei allerdings bei größeren Verletzungen, die stark nässen, in denen sich eine Entzündung gebildet hat oder die bereits unangenehm riechen. "In diesen Fällen hilft Honig nicht weiter. Da ist der Gang zum Arzt unumgänglich", betont Klee. Zudem solle man sich auch bei kleinen Verletzungen immer fragen, ob der Impfschutz, wie beispielsweise gegen Tetanus, noch aktiv ist. Wer Zweifel hat, müsse auch mit einer kleinen Verletzung zum Arzt.

Einsatz von Honig in der modernen Medizin

Die wundheilende Wirkung des Honigs hat eine lange Geschichte. "Bereits früher, als es noch keine Antibiotika gab, hat man sich die Wirkung des Honigs zunutze gemacht", weiß Klee. Und auch in der modernen Medizin hat sich das Naturprodukt einen Namen gemacht. Für die Wundheilung wird ein speziell verarbeiteter Honig, der sogenannte Medihoney, eingesetzt. Viele Kliniken wenden den Medizin-Honig an, unter anderem auch das Universitätsklinikum Bonn. Die Experten sind von der Wirkung überzeugt. Abgestorbenes Gewebe werde schneller abgestoßen und die Wunde heile schneller. Zudem lindert der Medihoney Schmerzen, hilft gegen Schwellungen, wirkt Entzündungen entgegen und bekämpft sogar Keime, die gegen Antibiotika bereits resistent geworden sind.

Erfolgreiches Mittel gegen Husten

Die desinfizierende Wirkung des Bienenprodukts hat sich auch bei Halsschmerzen und Hustenreiz bewährt. Egal ob in den Tee gerührt oder gelöffelt, der süße Sirup legt sich wie ein schützender Film über die Schleimhaut und lindert so die Beschwerden. Wichtig ist, dass der Honig nicht über 40 Grad Celsius erhitzt wird, sonst werden seine wertvollen Wirkstoffe zerstört. Gelagert wird er am besten kühl, trocken und dunkel.

Honig stärkt das Immunsystem

Außerdem stärken die im Honig enthaltenen Inhaltsstoffe wie beispielsweise Vitamin C, Kalzium, Magnesium, Eisen und Natrium das Immunsystem. Dies zeigte auch eine österreichische Studie, für die 50 Probanden im Alter von 20 bis 65 Jahren untersucht wurden. Sie nahmen über einen Zeitraum von acht Wochen täglich zwei Esslöffel Honig zu sich. Nach dem Testzeitraum wurden von den Teilnehmern Blutproben genommen. Das Ergebnis: Das Forscherteam um Ernährungswissenschaftlerin Renate Frank fand wesentlich weniger freie Radikale im Blut als vorher und auch der Immunstatus hatte sich verbessert. Besonders wirksam ist nach Angaben der Experten Blütenhonig.

Lust auf Süßigkeiten nimmt ab

Auch fanden die Wissenschaftler heraus, dass Honig die Lust auf Süßigkeiten verringern kann, was zu einem Gewichtsverlust bei 46 Prozent der Probanden führte. Die höchste Gewichtsabnahme einer Testperson betrug fünf Kilogramm. Zudem gab die Mehrheit an, dass es ihnen leicht gefallen sei, weniger zu naschen als vorher. Nach Meinung der Experten wirkt sich der Honig aufgrund seiner hohen Süßkraft, der verschiedenen Kohlenhydrate und der geringeren Insulinausschüttung im Vergleich zu Zucker regulierend auf das Sättigungsgefühl aus.

Verdauung der Studienteilnehmer verbesserte sich

Zudem berichteten die Teilnehmer über einen ruhigeren Schlaf, weniger Kopfschmerzen sowie weniger Muskelkrämpfe. Die Verdauung verbesserte sich ebenfalls. Die Forscher vermuten, dass es die Inhaltsstoffe Fruchtzucker, Kalium und Pollen sowie die zahlreichen organischen Säuren sind, die sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken.

Quelle: Ann-Kathrin Landzettel 

 
 
 
 
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