In den Profiobstplantagen sorgen Bienenstöcke für ausreichend Befruchtung, nur so kann man mit einem guten Fruchtbehang rechnen. Im eigenen Garten ist meist kein Platz für ein Bienenvolk. Für Wildbienen und Hummeln allerdings kann jedes Kind einen bauen!
Die meisten Kirschen sind nicht selbstfruchtbar, das heißt, sie brauchen Pollen von anderen Kirschbäumen zur Befruchtung. In den Profiobstplantagen sorgen Bienenstöcke für ausreichend Befruchtung, nur so kann man mit einem guten Fruchtbehang rechnen.
Die Honigbienen fliegen in einem Umkreis von etwa fünf Kilometern. Werden dabei 25 Prozent der Blüten befruchtet, kann der Obstbauer mit einem Vollertrag bei den Kirschbäumen rechnen. Für den Privatgarten gibt es ebenfalls hilfreiche Bestäuber: Wildbienen. Diese kann man gezielt ansiedeln, zum Beispiel in einem Insektenhotel. 550 verschiedene Wildbienenarten gibt es, die meisten leben solitär, das heißt, sie gründen keine "Völker". Jedes Wildbienen-Weibchen bezieht eine eigene Wohnröhre. Sie sorgt für den Nachwuchs, indem sie eine Brutzelle mit Proviant bestückt, also gesammeltem Pollen und Nektar, dann ein Ei legt und das Nest verschließt.
Je nach Bienenart beziehen die Insekten unterschiedlich dicke Röhren, denn während die Mauerbiene fast die Größe einer Honigbiene erreicht, sind andere Arten gerade mal drei Millimeter lang. 38 Wildbienenarten gelten seit 1980 als verschollen, beziehungsweise ausgerottet. Weitere 25 sind vom Aussterben bedroht und 81 Arten stark gefährdet, ihre Populationen sind nachweislich zurückgegangen. Mit dem Bau von Insektenhotels kann man helfen, die Artenvielfalt zu erhalten.
Ein Bienenhotel ist eigentlich ein großer Setzkasten mit Rückwand und Dach, in dem die einzelnen "Zimmer" untergebracht werden. Der Einfachheit halber kann man sich das Grundgerüst kaufen und lässt z.B. Kinder die einzelnen Zimmer auffüllen. Das macht viel Spaß, denn als Füllmaterial eignet sich fast alles, was der Garten hergibt. Stroh, Moos, Pflanzenstängel oder Schilfrohre. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Die Pflanzstängel werden ausgehöhlt und auf eine Länge von 10 bis 20 cm geschnitten. Ein Ende wird mit Gips oder Lehm verschlossen, die Vorderseite bleibt offen. Eine knifflige Arbeit, doch mit etwas Geschick kein Problem. Die einzelnen Röhren kann man nun einzeln oder als Bündel in die Fächer schieben. Die Röhren sollten möglichst waagerecht oder leicht nach oben geneigt in den Fächern liegen. Die Hohlräume zwischen den Röhren werden nun noch mit Stroh ausgestopft. Zum Schluss braucht das Hotel natürlich noch ein Dach, damit es die Insekten trocken haben. Am besten setzt man auf das Hotel ein Schrägdach, das mit Teerpappe abgedichtet wird. So kann Regenwasser leicht abfließen.
Das Insektenhotel stellt man so nah wie möglich an die Nahrungsquellen der Insekten, am besten an eine geschützte Stelle in einem reich blühenden Blumenbeet. Die Stelle sollte gut erreichbar sein, damit die Kinder die Besiedlung der Röhren mitverfolgen können. Die Öffnung des Bienenhotels sollte Richtung Süden zur Sonne ausgerichtet sein, damit die Brut in den Röhren ausreichend Wärme bekommt.